Edgar Lissel – Vom Werden und Vergehen der Bilder

Wer antritt ein Bild seiner selbst zurückzulassen, aufzuzeichnen, dass er existiert habe, reflektiert sich in diesem Tun selbst. Fotografie und Biografie, die bildgebende Kunst Edgar Lissels.

Nicht nur das Werden der Bilder, auch ihr Vergehen beschäftigt den Künstler. Und, mit Blick auf das was dazwischen liegt: Wie kann man sie festhalten? Wie sie abbilden? Im Zentrum der künstlerischen Auseinandersetzung Edgar Lissels steht das Medium selbst. Seine Arbeiten sind medial experimentell, sie erforschen das bildgebende Verfahren.

Leben entsteht. Leben ist vergänglich. Dazwischen liegendes will festgehalten werden durch bildgebende Verfahren. Der Mensch, sagt Lissel, sei grundsätzlich mit Bildern beschäftigt. Bilder zu produzieren liefere die Möglichkeit, sich seiner selbst zu vergegenwärtigen. Wer ein Bild seiner selbst zurücklässt, aufzeichnet, dass er existiert hat, reflektiere sich in diesem Tun selbst.
Die künstlerische Auseinandersetzung mit der bildgebenden Selbstversicherung hat Edgar Lissel zur Camera Obscura geführt. Im achtzehnten Jahrhundert als Skizzierinstrument genutzt, galt die Lochkamera als der direkteste Weg, bei dem sich die äußere Wirklichkeit allmählich auf einem lichtempfindlichen Hintergrund abbildet. Licht und Zeit sind zentrale Begriffe in den Arbeiten des Künstlers geblieben, der mit seinen Camera Obscura Arbeiten die Authentizität von Bildern hinterfragt.

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